Der „Große Preis des Mittelstandes“ gilt als Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis. Preisträger zu sein, bedeutet eine große Ehre für die Unternehmen. Doch wie fit sind diese Unternehmen wirklich? Können sie es auch mit den Hidden-Champions aufnehmen? Und wie verteilt sich die Fitness über Deutschland?
Aus über 3.500 nominierten Unternehmen wählt eine Jury jährlich nach einem fünfstufigen Kriterienkatalog die besten Unternehmen des deutschen Mittelstandes aus. Im Herbst werden dann in mehreren Galabällen die bundesweiten Ehrungen durchgeführt.
Gewinn und Wachstum bei den Preisträgern „Großer Preis des Mittelstandes“
Ich habe nun untersucht, wo die Preisträger von 2012 hinsichtlich Gewinn und Wachstum stehen. Auf Basis der im Bundesanzeiger verfügbaren Daten von 2010 und 2011, die allgemein zugänglich sind, kam ich zu folgenden Erkenntnissen:
- Im Schnitt wuchsen diese Unternehmen 23 %.
- Im Schnitt bewegt sich ihr Betriebsergebnis (EBT) bei 7 %.
- Damit verbuchen die Unternehmen einen durchschnittlichen CMI-Wert von 37 Punkten.
Zur Erinnerung: der CMI-Wert errechnet sich aus (1 x Wachstum im Vergleich zum Vorjahr) + (2 x EBT). Die ausführliche Darstellung der CMI-Wert-Bereechnung finden Sie im Blogbeitrag „Spieglein, Spieglein an der Wand …“.
Vergleich mit den Hidden Champions
Die Hidden-Champions weisen in der kürzlich durchgeführten Analyse einen Wert von 38 auf, also nur einen Punkt höher. Sie wachsen mit 16% weniger stark, erwirtschaften jedoch mit 11% deutlich höhere Gewinne.
Fazit: Wer hohe Gewinne machen möchte, tut gut daran, sich eine Nische zu suchen mit dem Ziel, darin Marktführer zu werden. Wie Ihr Unternehmen sich in Richtung Marktführer begeben kann, lesen Sie in unserer siebenteiligen Blogserie „Marktführer“.
Auswertung nach Bundesländern
Die Bundesländer mit den wachstumsstärksten Gewinnern beim Großen Preis des Mittelstandes sind
- Sachsen (Ø 40%)
- Hessen (Ø 30%)
- Bayern und Baden-Württemberg (Ø 29 % und 28%).
Die ertragreichsten Unternehmen unter den Gewinnern sitzen in
- Nordrhein-Westfalen (Ø 14 %)
- Rheinland-Pfalz/ Saarland (Ø 13 %)
- Hessen und Sachsen (beide Ø 9 %).
Die Spitzenreiter unter den CMI-Champions beim Großen Preis des Mittelstandes befinden sich
- in Sachsen mit durchschnittlich 58 Punkten
- in Hessen mit durchschnittlich 49 Punkten
- in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland mit je 42 Punkten durchschnittlich
- Baden-Württemberg und Bayern liegen mit ihren Durchschnittswerten von 40 und 38 Punkten auch noch über dem Bundesschnitt.
Fazit: Die Analyse der Gewinner zeigt, dass Sachsen und Hessen in diesem Jahr die CMI-stärksten Unternehmen stellen. Doch das wirklich Beeindruckende ist, dass alle diese Unternehmen im Schnitt 23% wuchsen! Eine solide Basis mutiger und vorausschauender Unternehmen, auf die wir stolz sein können und die ihre Auszeichnungen beim Großen Preis des Mittelstandes zu Recht bekamen.
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Das freut mich! Damit zeigt sich, dass der Wettbewerb mit seiner umfassenden, ganzheitlichen Bewertung nicht nur die Erfolgsfaktoren richtig erfasst, sondern die vielen Jurymitarbeiter auch die Firmen ehren, die es verdient haben. Bin gespannt, ob das bei TOP 100 auch so ist. Das Ergebnis kommt nächste Woche.
Na wenn das keine gute Nachricht für die Teilnehmer beim „Großen Preis des Mittelstandes“ ist! Klasse, dass Sie sich die Mühe dieser Analyse gemacht haben. Werde den Beitrag auf unseren Kanälen weiterposten.
H. Schmidt